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   EndoCert
für Patienten.

 

Der Ersatz von erkrankten bzw. verschlissenen Gelenken ist eine der erfolgreichsten Operationen überhaupt. Zuletzt wurden in Deutschland jährlich über 450.000 Kunstgelenke implantiert. Viele Faktoren sind für den Erfolg einer solchen Operation verantwortlich, die wir Ihnen als Patientin oder Patient auf dieser Seite gerne genauer erläutern, da die Zertifizierung hierbei einen wichtigen Beitrag leistet.

Ihre Fragen, unsere Antworten

Bereits seit 2012 können sich Kliniken und Einrichtungen, deren Schwerpunkt im Bereich der Gelenkersatzchirurgie (Endoprothetik) liegt, als EndoProthetikZentrum bzw. als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung zertifizieren lassen. Das EndoCert-Zertifizierungsverfahren, das durch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. getragen wird, haben inzwischen mehr als 600 Zentren erfolgreich und überwiegend mehrfach durchlaufen. Bei der Zertifizierung müssen die Einrichtungen hohe Anforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erfüllen. Im Zentrum steht dabei die Sicherheit und Qualität in der Patientenversorgung.

Wesentliche Bereiche, die überprüft werden, betreffen dabei:

  • die Erfahrung bei der Versorgung durch Nachweis von zentren- und operateursbezogenen Mindestfallzahlen
  • den Nachweis eines zwischen den Berufsgruppen interdisziplinär abgestimmten Behandlungspfades
  • die Vorhaltung aller technischen und logistischen Voraussetzungen
  • die regelmäßige Schulung und Qualifikation aller am Prozess beteiligten Berufsgruppen
  • ein differenziertes Komplikationsmanagement mit ausgebildeten Netzwerkstrukturen innerhalb und außerhalb der Einrichtung
  • die regelmäßige Erfassung und Auswertung der Versorgungsqualität durch die Erfassung und Auswertung von Qualitätsindikatoren sowie die Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD).

Die Anforderungen wurden durch ein Fachgremium im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes erarbeitet. Turnusmäßig erfolgt die Überprüfung und bei Bedarf die Anpassung an neue Erkenntnisse. Durch regelmäßige Rezertifizierungen und Überwachungsaudits mit Vor-Ort-Überprüfungen durch hierfür ausgebildete Fachexperten und Fachexpertinnen wird sichergestellt, dass die hohen Standards bei der Patientenversorgung durch die Zentren eingehalten werden. Hierbei wird zum Beispiel anhand von Krankenakten und durch die Befragung von Mitarbeitenden geprüft (Liste nicht vollständig),

  • ob die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Behandlung Beachtung finden
  • wie hoch die Komplikationsraten sind
  • und ob Notfälle sowie Komplikationen sicher behandelt werden können.

Nur wenn die Zentren die Überprüfung ohne s.g. Abweichungen bestehen, dürfen sie das Zertifikat EndoProthetikZentrum (EndoCert) bzw. EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung (EndoCert) führen. Erfüllt das Zentrum die Anforderungen nicht mehr, verliert es das Qualitätssiegel und darf sich auch nicht mehr Endoprothetikzentrum nennen. Weitere Details zu den Zertifizierungsanforderungen finden Sie auf unserer EndoCert-Website.

Das wichtigste Ziel der Zertifizierung ist die Patientensicherheit und eine hohe Qualität bei dem Einbau künstlicher Gelenke. Aus der aktuellen wissenschaftlichen Forschung wissen wir, dass die fachübergreifende Zusammenarbeit während der Behandlung, die umfassende Einbindung des Patienten in seine Behandlung einschließlich einer ausführlichen Information und eine umfangreiche Aus- und Weiterbildung aller Berufsgruppen für eine erfolgreiche Behandlung wesentlich sind. Zusätzlich müssen orthopädische Einrichtungen oder Fachabteilungen, die sich im Bereich des Gelenkersatzes zertifizieren lassen möchten, vorgegebene Anforderungen an die Struktur erfüllen, um ein hohes Maß an Sicherheit für die behandelten Patienten zu erreichen. Ebenfalls ist in zahlreichen Untersuchungen auf unterschiedlichen Gebieten der Medizin nachgewiesen worden, dass ein Zusammenhang zwischen der Versorgungsqualität und der Anzahl der durchgeführten Operationen besteht. So muss der Operateur in zertifizierten EndoProthetikZentren eine Mindestzahl von Gelenkersatzoperationen pro Jahr durchführen, damit die Patientin / der Patient von dessen großer Erfahrung profitieren kann. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Gelenkersatzoperationen regelmäßig zu überprüfen, mögliche Störungen der Heilung (=Komplikationen) zu erfassen und sich am Endoprothesenregister Deutschland - EPRD zu beteiligen. In diesem Verzeichnis werden Gelenkersatzoperationen gespeichert, so dass die Langzeitergebnisse ausgewertet werden können. Einrichtungen, die die gestellten Anforderungen erfüllen und dies auch während der ca. zweitägigen Auditierung vor Ort nachweisen, dürfen sich EndoProthetikZentrum bzw. EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung nennen. Sie als Patientin oder Patient können an dem vorhandenen Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung bzw. das Krankenhaus intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes des Hüft-, des Knie- und/oder des Schultergelenkes auseinandersetzt und die durch uns aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt.

Das Prüfverfahren zur Zertifizierung als EndoProthetikZentrum (der Maximalversorgung) erfolgt in mehreren Schritten:

  • Antragstellung: Die Einrichtung stellt einen Antrag auf Zertifizierung und reicht die notwendigen Unterlagen bei einer unabhängigen Zertifizierungsstelle ein.
  • Dokumentenprüfung: Von dieser Zertifizierungsstelle werden die eingereichten Dokumente und Informationen gründlich geprüft, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen zunächst rein formal erfüllt sind.
  • Vor-Ort-Audit: Zwei unabhängige Prüfer (=Auditor) besuchen danach die Einrichtung ca. zwei Tage lang vor Ort, um die praktischen Abläufe und Prozesse zu überprüfen. Dabei werden Arbeitsprozesse beobachtet und hinterfragt, Interviews mit Mitarbeitern geführt und Behandlungsergebnisse überprüft.
  • Bewertung: Die gesammelten Informationen werden ausgewertet, um festzustellen, ob die festgelegten Anforderungen eingehalten werden.
  • Berichtserstellung: Nach der Bewertung erstellt der Auditor einen detaillierten Bericht, der die Ergebnisse des Prüfverfahrens zusammenfasst.
  • Abschluss und Entscheidung: Auf Grundlage des Berichts entscheidet ein unabhängiger Ausschuss, ob die Einrichtung die Zertifizierung erhält oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Die Überprüfung der Einrichtung bzw. der Klinik erfolgt jedes Jahr erneut. Alle drei Jahre wird ein sogenanntes Wiederholungsaudit durchgeführt, bei dem die zu prüfenden Anforderungen noch umfangreicher sind.

Die Vergabe des Zertifikats beruht auf anerkannten nationalen und internationalen Forschungsergebnissen und Standards, die von EndoCert regelmäßig aktualisiert werden. Damit werden die Anforderungen festgelegt, die eine Einrichtung erfüllen muss, um zertifiziert zu werden. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:

  • Einhalten der Anforderungen: Die Einrichtung muss nachweisen, dass sie die festgelegten Kriterien und Anforderungen erfüllt.
  • Unabhängige Prüfung: Durch das Prüfverfahren wird objektiv überprüft, ob diese Anforderungen eingehalten werden.
  • Entscheidung: Nach erfolgreicher Prüfung entscheidet ein unabhängiger Ausschuss, ob das Zertifikat vergeben werden kann. Wird die Zertifizierung erteilt, erhält die Einrichtung ein offizielles Zertifikat, das die Erfüllung der Anforderungen bestätigt.
  • Regelmäßige Überwachung: Um die Gültigkeit des Zertifikats zu gewährleisten, werden jährliche Audits durchgeführt. Dies stellt sicher, dass die Einrichtung dauerhaft die Anforderungen einhält und mögliche Änderungen der Anforderungen - aufgrund neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse - umsetzt.
  • Erneuerung: Zertifikate haben eine begrenzte Gültigkeitsdauer und müssen in einem vorgegebenen Zeitraum durch eine Überprüfung (=jährliches Audit) erneuert werden.

Diese strukturierte Vorgehensweise stellt sicher, dass zertifizierte EndoProthetikZentren und EndoProthetikZentren der Maximalversorgung den von uns vorgegebenen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen entsprechen und regelmäßig daran arbeiten, diese zu erhalten und zu verbessern.

Jedes Zertifizierungssystem, dass den gültigen Grundsätzen entspricht, ist nach dem Prinzip der Gewaltenteilung aufgebaut. Verantwortlich für das System und insbesondere dessen Fort- und Weiterentwicklung ist die Zertifizierungskommission. Diese Gruppe von Experten ist ehrenamtlich tätig. Die Entscheidung, ob eine Einrichtung nach Durchlaufen der Bewertung und des Audits vor Ort tatsächlich zertifiziert wird, trifft der Zertifikatserteilungsausschuss, der unabhängig agiert.

Für die technische Abwicklung und logistische Unterstützung des Zertifizierungsprozesses ist die Firma ClarCert im Auftrag von EndoCert zuständig. Insbesondere bedeutet dies, dass Entscheidungen nicht endgültig durch ClarCert getroffen werden, sondern immer durch die inhaltlich Verantwortlichen, die durch die wissenschaftliche Fachgesellschaft (DGOOC) dafür beauftragt wurden.

ClarCert verfügt mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein enormes Detailwissen und ist daher ein wertvoller Partner für EndoCert in der täglichen Arbeit und bei der Weiterentwicklung des Systems.

Ein EndoProthetikZentrum ist eine Einrichtung, die sich schwerpunktmäßig mit der Versorgung von Patienten und Patientinnen rund um den Ersatz erkrankter Gelenke beschäftigt. Dies betrifft die Erstversorgung mit einer Prothese (Primärendoprothetik) ebenso wie den Austausch einer Prothese an Hüft-, Knie- und Schultergelenk (Wechselendoprothetik). Neben der Hüft- und Knieendoprothetik, können die Einrichtungen auch bestimmte weitere Bereiche wie z. B. die Schulterprothetik, gesondert bei der Zertifizierung überprüfen lassen. Wichtig ist dabei ganz besonders, dass die fachgerechte Überprüfung der Indikation (Entscheidung über die Durchführung des Gelenkersatzes) eine zentrale Rolle bei der Zertifizierung innehat. Die Vernetzung mit den nachversorgenden Rehabilitationseinrichtungen ist dabei ebenso von hoher Bedeutung.

EndoProthetikZentren und EndoProthetikZentren der Maximalversorgung müssen die gleichen Anforderungen in den Bereichen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erfüllen.

EndoProthetikZentren der Maximalversorgung legen zudem noch einen besonderen Schwerpunkt auf die Wechselendoprothetik (der Wechsel eines bereits implantierten Gelenkersatzes) und auf Fälle, die durch besondere Begleitumstände oder die Ausgangssituation des Gelenks einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad aufweisen. Somit liegt die Hürde in der Zertifizierung als Zentrum selber und nicht so sehr im Unterschied zwischen EndoProthetikZentren und EndoProthetikZentren der Maximalversorgung.

Sie als Patient/in können an dem erteilten Zertifikat erkennen, dass sich eine Einrichtung intensiv mit dem Thema des künstlichen Gelenkersatzes auseinandergesetzt hat und die durch die Fachgesellschaft aufgestellten Qualitätsanforderungen erfüllt. Auch hat sich die Klinik verpflichtet, die Behandlungsergebnisse ihrer Endoprothetik-Operationen konsequent zu überprüfen, Komplikationen zu erfassen und sich am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) zu beteiligen.

Zudem ist sichergestellt, dass die Operationen durch besonders erfahrene Operateure geleitet werden.

Sie können sich hier zertifizierte EndoProthetikZentren bzw. EndoProthetikZentren der Maximalversorgung anzeigen lassen. Die Suche kann durch die Eingabe Ihres Wohnortes und der gewünschten maximalen Entfernung eingegrenzt werden.

Wenn Sie weitere Fragen zum Zertifizierungssystem haben, zögern Sie bitte nicht, sich an uns zu wenden. Wir werden Ihnen gerne entsprechende Auskünfte erteilen. Tel. 030 - 340 60 36 30 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Sollten Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, können sich auch gerne direkt an uns wenden.

Tel. 030 - 340 60 36 30   |   E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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