Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Auswirkungen von COVID-19 beschäftigen uns alle und werden uns auch noch eine Weile begleiten.
Elektive Operationen wurden und werden abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben. Es ist zum heutigen Stand nicht abzusehen, wann wir wieder zur Normalität zurückfinden werden und welche langfristigen Konsequenzen sich aus der Krise ergeben.
Diese besondere Situation müssen wir natürlich auch im Hinblick auf die laufenden EndoCert-Zertifizierungsverfahren berücksichtigen. So wurden durch die Zertifizierungskommission folgende Entscheidungen getroffen.
Vor-Ort Audits werden ein Jahr ausgesetzt
Damit sich die Kliniken in der nächsten Zeit in Ruhe auf ihre klinische Arbeit konzentrieren können, werden die Vor-Ort Audits für ein Jahr ausgesetzt. Das heißt, dass alle für 2020 noch anstehenden Überwachungs- und Re-Zertifizierungsaudits durch Offsite-Prüfungen ersetzt werden. Hierbei erfolgt die Auditdurchführung anhand der eingereichten Unterlagen durch einen Fachexperten, der die Einrichtung hierzu nicht besucht. Insbesondere werden dabei die aus dem letzten Audit erhaltenen Hinweise und ggf. korrigierten Abweichungen betrachtet. Der Aufwand für die Kliniken wird so deutlich gesenkt. Über die näheren Details haben wir die Zentren bereits direkt informiert.
Im Sinne der Gleichbehandlung wird bei Einrichtungen, die im ersten Quartal 2020 bereits ein reguläres Audit absolviert haben, die Offsite-Prüfung im ersten Quartal 2021 durchgeführt. Konkret bedeutet das, dass bei jedem zertifizierten EndoProthetikZentrum im Zeitraum vom 01.03.2020 bis zum 31.03.2021 ein Vor-Ort Audit durch eine Offsite-Prüfung ersetzt wird.
Bei gleichbleibenden Anforderungen und der damit verbundenen Sicherstellung der hohen Qualität der Patientenversorgung in den zertifizierten Einrichtungen werden diese dennoch hinsichtlich des Aufwands einer Auditierung vor Ort entlastet.
Auswirkungen auf die Mindestfallzahlen der Zentren und Hauptoperateure werden berücksichtigt.
Es kann dazu kommen, dass aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 einzelne Anforderungen nicht erfüllt werden, z.B. weil einrichtungs- oder operateursbezogene Fallzahlen nicht erreicht oder gehalten werden können. Die Zertifizierungskommission ist sich dieser Situation bewusst. Es wird hierfür entsprechende Regelungen geben, die zum Ziel haben, dass die Auswirkungen von COVID-19 die Zertifizierungen nicht gefährden. Da die weitere Entwicklung der Situation noch nicht absehbar ist und die Auswirkungen erst im Auditjahr 2021 erkennbar sein werden, ist es sinnvoll, die Ausarbeitung einer konkreten Regelung noch zurückzustellen und vorerst die weitere Entwicklung der Situation zu beobachten. Grundsätzlich ist eine proportionale Anpassung der für die Zertifizierung vorausgesetzten Fallzahlen entsprechend der Pandemie-bedingt reduzierten Kapazitäten für Elektiveingriffe vorgesehen.
Fortbildungsveranstaltungen für Senior-/Hauptoperateure
Ebenso ist der Zertifizierungskommission bewusst, dass sich die derzeitige Situation auch auf die Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen und der damit verbundenen verpflichtenden Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im 3 Jahres Intervall auswirkt. Auch hierfür wird es entsprechende Anpassungen geben und sobald die Situation absehbar ist, bekannt gegeben. Über die ggfs. reduzierte Anzahl an zu erbringenden Fortbildungsmaßnahmen wird in den nächsten Wochen entschieden.
Fachexpertenschulungen abgesagt
Aufgrund der aktuellen Situation sind alle Fachexpertenschulungen, die durch die Firma ClarCert angeboten werden, bis zunächst 30.06.2020 abgesagt. ClarCert wird Ersatztermine auf der Homepage bekannt geben.
Gerne stehen wir für Rückfragen zur Verfügung.
Kommen Sie gut und sicher durch diese schwierigen Zeiten!
Mit besten Grüßen
Dr. Holger Haas
Vorsitzender der Zertifizierungskommission EndoCert der DGOOC